Montag, 28. Juli 2008

Menschensafari

Mit unserem 4x4 erkundeten wir letzten Freitag auf eine uns sehr unangenehme Weise das Semliki-Valley. Dieses Tal liegt an der Grenze zum Kongo und wird durch das Rwenzori-Gebirge vom Rest Ugandas abgeschirmt. Genau das ist der Grund warum man dort nur sehr schwer hin kommt. Und die meisten Touristen muessen sich Tour-Operators anvertrauen bzw. teure Waegen mieten, mit denen sie dann in den Semliki-Nationalpark oder das -Wildlife-Reserve kutschiert werden und dort auch auf Menschensafari gehen, denn es gibt dort Pygmaeen, die "besichtigt" werden koennen.
Wir haben sowohl auf den Nationalpark und selbstredend auf die Menschenschau verzichtet, sieht man doch auch so leider sehr deutlich was die Gegend dort wirklich kennzeichnet: Als Grenzregion kam es in der Vergangenheit hier immer wieder zu Uebergriffen und Kindesentfuehrungen durch kongolesische oder ruandische Rebellengruppen. Es sind viele Soldaten in der Region stationiert und vermutlich auch viele Fluechtlinge aus dem Kongo...
All das ist spuerbar durch die Angst vor den Autos ode den Fremden, die einem hier als Touristen entgegen gebracht wird und immer wieder durch die offene Ablehnung der Bevoelkerung, die besten Indikatoren sind hierfuer die Kinder, die unserem Auto 'you shall never come back to Uganda' nachschrien oder es anspuckten.

Allzuleicht vergisst man in diesem schoenen Land, als Tourist meist von Nationalpark zu Nationalpark reisend, wie viele Konflikte sich in dieser Region abspielten und immer noch abspielen: Der Genozid in Ruanda, der Buergerkrieg im Sudan und im Ostkongo, der Terror der Holy-Spirit-Mobile-Forces bzw. der Lord-Resistance-Army in Norduganda und der noch gar nicht so weit zuruekliegende Krieg zwischen Uganda und Tansania, mit dem der Diktator Idi Amin bekannt wurde.

1 Kommentar:

lisa hat gesagt…

Wow. Das sind die wahrhaften Einblicke, wenn man ein land gut kennenlernt und sich darauf auch einlässt.

Da kann man nix mehr kommentieren ...